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Aserbaidschan II: Ab durch die Wüste nach Baku

31.07. – 05.08.2016

Nach unserem Hochzeitszwischenstopp kommen wir natürlich wieder eher schleppend in die Pedale. Unser zweites Frühstück sollte aus zwei Kilo Brombeeren bestehen, die wir günstig am Straßenrand erworben haben. Unter dem nächsten schattenspendenen Baum treffen wir Flo und Kathi wieder und frühstücken zusammen. Da wir ein ähnliches Tempo vorlegen, bietet es sich an, den Weg nach Baku gemeinsam zu bestreiten. Die beiden nehmen die Fähre übers kaspische Meer, während wir weiter Richtung Iran radeln. Zu viert sind wir noch mehr Attraktion als zuvor, dafür ist das Wildzelten umso entspannter. Man kann einfach besser abschalten, wenn man nachts im Zelt liegt und weiß, dass neben einem noch jemand anderes zeltet. Ein weiterer Vorteil ist, dass wir endlich mal zu zweit auf Fotos sein können (Bilder von Flo und Kathi findet ihr weiter unten), außerdem sind abwechselungsreiche Gespräche beim Abendessen nicht zu verachten 😉

Die Landschaft ändert sich und es sieht mehr nach dem Aserbaidschan aus, das wir erwartet hatten. Die grünen Berge weichen einer staubtrockenen Wüstenlandschaft. Es wird allerdings auch gebirgiger als erwartet und wir haben sowohl spannende Abfahrten als auch knackige Anstiege, die bei diesem Klima durchaus fordernd sind – es wird nämlich auch sehr viel heißer als die ersten Tage. Auf halben Weg nach Baku knacken wir die 7000 km Marke und dieses Mal gibt es ein Beweisfoto, auf dem wir beide drauf sind. Auf dem schwierigsten Anstieg hatten wir das erste unschöne Erlebnis in Aserbaidschan: die penetranten Nüsschenverkäufer, die an der steilsten Stelle auf uns warten und erst im letzten Moment an die Seite springen.

Hier sind die Fotos von Flori und Kathi:

In Baku trennen sich unsere Wege – aber nicht, bevor wir noch einmal auf eine gelungene Tour durch Aserbaidschan anstoßen und zwar in Pauls Biergarten mitten in Baku, der Weißbier und deutsche Spezialitäten anbietet. Für unsere Mitradler gehts mit der Fähre weiter nach Kasachstan und Usbekistan, wir hoffen, dass wir das Kaspische Meer südlich umfahren können. Wir wünschen euch beiden gute Fahrt und Sonne in den Speichen (bzw. Schatten in der Wüste) und hoffen auf ein Wiedersehen in Zentralasien oder in Thailand am Strand.

Die Einfahrt nach Baku war weit weniger stressig als die in alle anderen Hauptstädte bisher (vllt. Wien ausgenommen), kein Hupen oder Drängeln sondern entspannter Verkehr – trotzdem sind wir fertig als wir ankommen, es ist einfach ziemlich heiß. Während der Hinfahrt nach Baku machen wir noch Witze, dass es in der Stadt schon ein Empfangskomitee für uns geben muss. Viele Autofahrer, die uns auf dem Weg durch die Wüste sehen, hupen und winken, einige halten sogar für ein Selfie mit uns an. Und tatsächlich werden wir auf der Suche nach unserem Hotel in der Innenstadt von Passanten für unsere Leistung gelobt – sie haben uns auf der Fahrt in die Stadt überholt. Das Leben in Baku beginnt, wenn die Sonne untergeht und wir besichtigen die berühmte Altstadt lieber im Dunkeln und ohne Touristenmassen. Besonders gefallen uns die Flame Towers. Das  Leben in Baku unterscheidet sich völlig vom aserbaidschanischen Landleben. Unser Hotel liegt direkt im Zentrum, neben den Boutiquen europäischer Luxushersteller. Unser Vorteil ist, dass wir in dieser globalisierten Stadt auch Ersatzteile für unsere Räder finden. So gibt es bei 2teker Baku endlich hochwertige Ketten und es wird sogar deutsch gesprochen.

Morgen früh gehts weiter, wir wollen ja noch vor dem Winter in China sein.

Etappen:

Seki – Qebele: 95 km

Qebele – Samaxi: 102 km

Samaxi – Baku: 116 km

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