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Thailand III: No Holiday in Cambodia

English version below

16.03.-28.03.2017

Da wir uns entschlossen haben, nicht nach Kambodscha zu fahren, geht es von Bangkok Richtung Süden und dann ans Meer. Juchuu! Andy und Steffi, die wir in BKK erneut treffen (da fahren wir fast ein ganzes Jahr aneinander vorbei, um uns jetzt ständig über den Weg zu fahren 😉 ), bestätigen uns in unserem Plan, den wilden Osten Südostasiens auszulassen, auch wenn das bedeutet, dass wir nicht diesen Postpunksmasher hören können, wenn wir in Angkor Wat einfahren (unser lang gehegter Plan):

Egal, dann hört ihr ihn halt, während der Lektüre dieses Beitrags. Bevor es von Bangkok weiter gehen kann, heißt es: Räder abholen und uns von der Hostelcrew verabschieden. Von Bok Bok Bike haben wir ja letztes Mal schon erzählt. Wie Bisiklet Gezgini in Istanbul ist der Laden ein Treffpunkt für Radreisende aus aller Welt und die Jungs sind einfach super cool – genau wie Parn und Neemo, unsere Gastgeber, die das Granny Hostel zum „Home away from home“ werden lassen.

Die Ausfahrt aus der Hauptstadt ist leicht anstrengend und ein etwas zu geringer Abstand zum Bordstein führt dazu, dass ich die Kontrolle über das Rad verliere und stürze, das hätte böse enden können. Zum Glück hat nur die Ortliebtasche ein Loch und der Rechner einen Sprung im Display (das Touchdisplay klappt eh nicht mehr) – wir hoffen, er hält noch etwas durch, Akku und USB Buchsen sind auch schon durch. Nichtsdestotrotz hat die Ausfahrt auch ihre gute Seiten: eine nette Begegnung reiht sich an die Nächste, Highlight ist dbzgl. unsere Übernachtung. Zwar hatte das Dorm bei Grannys mehr von einer Klassenfahrt und war sicher das beste Hostelerlebnis aller unserer Reisen, trotzdem wollen wir nach einer Woche im Gemeinschaftsraum etwas Privatsphäre. Wir suchen einen günstigen Bungalow und müssen feststellen, dass Südthailand deutlich teurer ist als der nördliche Teil des Landes. Statt 400 Bath (10€) fangen die Preise jetzt meist bei 800 bis 1000 Bath an – zu viel für unser Budget. An einem Resort ohne englische Hinweisschilder und auch ohne „WiFi“ oder „24h“ im Text, was auf einen Gastbetrieb schließen lassen würde, riskieren wir einen näheren Blick. Die beiden Zwillingsschwestern im Rentneralter sind sofort Feuer und Flamme für unsere Reise und halbieren den Preis unter der Bedingung, dass wir zum Essen bleiben. In erstaunlich gutem Englisch fragen uns die beiden dann aus. Nachts stellen wir die Räder neben das Bett, damit die Affen nichts klauen oder anknabbern. Sind wir vor ein paar Tagen noch ausgerastet, wenn wir einen Primaten erblickten, zählen wir bei der Ausfahrt durch die Mangrovenwälder schon mehrere Dutzend.  Die verbreitetste Art ist ziemlich aggressiv und man muss aufpassen, dass man nicht gebissen oder bestohlen wird. Wir treffen aber auch scheuere Artgenossen, das ist dann noch spannender. Ausflippen tun wir aber immer noch, wenn ein Riesenwaran am Straßenrand in der Sonne liegt. Die großen Echsen sind aber ebenfalls ziemlich scheu und nur schwer vor die Linse zu bekommen.

In Cha Am legen wir einn Pausetag ein, der war nicht geplant, das Meer war aber einfach zu verführerisch und die Hitze hat uns ganz schön zu schaffen gemacht. Wir übernachten also zwei Mal im Strandparadies der Arbeiterklasse, so lesen wir zumindest in einer Beschreibung. Und tatsächlich sind wir die einzigen Farang (Westler) am Strand. Etwas merkwürdig für uns, da alle anderen Thai mit Kleidung ins Meer gehen. Wir sollten schon am nächsten Tag den Grund dafür erfahren, auf die harte Tour. Unsere Rücken schmückt nämlich nun ein schöner Sonnenbrand, die Clara brennt hier erbarmungslos und wir nähern uns merklich dem Äquator. Die Gegend scheint eine skandinavische Exklave zu sein, jeder Laden hat die Dänische oder schwedische Fahne gehisst und auch der schwedische Konsul hat seine Residenz in der Gegend.

Kein Wunder, dass es die Leute hierherzieht, für uns ist es Radfahren im Paradies, ein höllisch heißes Paradies, aber immerhin. Am meisten Spaß haben wir mit der Tierwelt, täglich entdecken wir Tierchen, die wir noch nie in freier Wildbahn gesehen haben, während bunte Vögel über uns ihre Kreise ziehen. Eine Nacht verbringen wir zwischen Affen und Eidechsen (und fiesen Ameisen) an einem Strand im Nationalpark, wo wir für 30 Baht pro Person unser Zelt aufstellen dürfen, nebenan gibt es ein Restaurant, Duschen und Toiletten. Einer der besten Plätze zum Zelten!

Wir fahren durch ein sehr authentisches und unglaublich freundliches Thailand. Freundlich begegnet wird uns auch in den Touristengebieten. In den kleinen Fischerdörfern scheint die Zeit stehengeblieben zu sein und es herrscht eine völlig entspannte Stimmung, Palmen und bunte Häuser geben dem ganzen eine karibische Atmosphäre. Unser Track führt uns über winzige Nebenstraßen (in der Gegend um die Royal Coast Road) und außerhalb der Beachresorts sind wir meist die einzigen Farang („Falang“ ausgesprochen und hieß ursprünglich Franzose, wird aber für alle Ausländer verwendet, oft ist es das einzige Wort, das wir verstehen, wenn sich über die verrückten Farang amüsiert wird, die bei der Hitze durch die Gegend  radeln). Unser Track meint es im Moment sehr gut mit uns 😉 Die Nebenstraßen sehen auf der Karte alle gleich aus, selten waren wir mit dem Ergebnis unser maschinelle Routenplanung so zufrieden. Oft fahren wir direkt an der Küstenlinie, das führt dazu, dass wir ein paar kurze Fahrtage einlegen um dann am Meer zu relaxen, das türkise Meer ist einfach paradiesisch und die weißen Strände einfach zu verlockend.

Die Gegend wird langsam muslimischer, mehr Kopftücher sind im Straßenbild zu sehen und wir kommen wieder mal an Moscheen vorbei. Der groß Nachteil: es gibt (manchmal) kein Bier mehr bei 7-Eleven (Oh Nein!!).

Auf dem Weg nach Krabi knacken wir die 18000 km Marke. Eigentlich zieht uns nichts besonderes in die Stadt, Bok Bok Bike wollte uns allerdings noch zwei T-Shirts als Souvenir mitgeben und schickt diese zu ihrem Kumpel Mars Touring in Krabi. Einen Tag vorher dreht Toni beim Kettespannen eine Schraube durch, es gibt also gleich was zu tun fur Pae. Während er beschäftigt ist, die Schraube zu entfernen und zu ersetzen, fährt uns seine Frau zum Sightseeing in die Innenstadt. Beide teilen sich den Laden, auf der linken Seite gibt es Brautmoden, auf der Rechten Reiseräder. Wir kommen ins Gespräch und zeigen Bilder von unserer Hochzeit und bekommen prompt einen thailändischen Bräutigamgürtel geschenkt (ich weiß auch schon, zu welcher Gelegenheit ich den das erste Mal tragen werde), sowie ein T-Shirt für Toni. Wir sind super happy mit dem Service und freuen uns, so eine nette Familie kennen gelernt zu haben.

Wir haben die letzten Tage sehr ruhig angehen lassen und viel geplant, die Flüge nach NZ und in die Staaten sind gebucht, die Routen noch am Entstehen. Auch die letzten zwei Wochen auf dem Weg nach Singapur wollen wir genießen, wir freuen uns auf die Stadt und die Erfüllung eines Traums: mit dem Fahrrad nach Singapur.

In diesem Sinne,

Macht was draus.

Daniel und Toni

Etappen:

Bangkok – Ban Laem: 100 km

Ban Laem – Cha Am: 66 km

Strandtag

Cha Am – Camping im Nationalpark Kao Sam: 81 km

CP – Wang Duan: 89 km

Wang Duan – Ban Krut: 50 km

Ban Krut – Hat Tung Wua Laen: 119 km

Hat Tung Wua Laen – Pak Nam Langsuan: 100 km

Pak Nam Langsuan – Chaya: 95 km

Chaya – Highway: 50 km

Highway – Chai Buri:

Chai Buri – Krabi: 60 km

Fahrrad-/Pooltag in Krabi


Since we decided not to go to Cambodia it goes straight south from Bangkok and to the sea. Yeah! Andy and Steffi , which we meet again in BKK (we follow each other for almost a whole year now, withour meeting in real life and now every few kilometers 😉 ), encourage us in our plan to skip the wild East of Southeast Asia, even if it means that we can not listen to this postpunk smasher when we enter Angkor Wat (our long-cherished plan):

Nevermind, then you will listen to it, while reading this post. Before we are able to leave Bangkok we have to pick up the bikes and say goodbye to the hostel crew. We introduced Bok Bok Bike already the last time. Like Bisiklet Gesgini in Istanbul, the shop is a meeting place for cyclists from all over the world and the guys are just super cool – just like Parn and Neemo, our hosts who make Granny Hostel a „home away from home“.

The exit from the capital is easy but a contact to the sidewalk leads me to lose control of the bike and fall, which could have ended badly. Fortunately, only the Ortlieb bag has a hole and the tablet has a crack in the display (the touch screen does not work anyway) – we hope it still keeps functioning though, battery and USB sockets are already done. Nevertheless the exit has also its good sides: a nice encounter following the next one, highlight in this regard is our overnight stay. Although the dorm at Grannys had more of a class trip and was surely the best hostel experience of all our travels, we wanted some privacy after a week in the common room. So we are looking for a cheap bungalow and must note that Southern Thailand is significantly more expensive than the northern part of the country. Instead of 400 Bath (10 €) the prices now mostly begin at 800 to 1000 Bath – too much for our budget. At a resort without Western signs and also without WiFi or 24h in the text, which mostly indicates some toursit business, we risk a closer look. The female twins in their late sixties are immediately hooked for our trip and give us half the price on condition that we stay for dinner. In astonishingly good English, they question us about our trip directly after dinner. For the night, we put the bikes next to the bed so that the monkeys do not steal or nibble on anything. Some days ago we freaked out after seing a monkey, now they are almost everywhere. The most common type is quite aggressive and you have to be careful not to get bitten or stolen of. But we also meet their shy cousins, which is then even more exciting. But we are still freaking out when a giant waran is on the roadside in the sun. The big lizards are also quite shy and hard to get in front of the lens.

In Cha Am, we set up a restday, which was not planned, but the sea was just too seductive and the heat made us very weak. So we stayed for two nights in the „beach paradies of the working class“ or so we’ve read in a description. And actually we are the only farangs on the beach. Somehow strange to us, as everyone else goes swimming with clothes which is so typically Thai. Already the next day we should learn the reason for it, the hard way. Our backs are decorated with a beautiful sunburn, the sun burns mercilessly here and we are getting slowly closer to the Equator. The area seems to be a Scandinavian exclave, every shop has hoisted the Danish or Swedish flag, and the Swedish consul has its residence in the area.

Small wonder, that the people come here, for us it is cycling in paradise, a hellishly hot paradise. We have the most fun with the animal world, we discover new animals on a daily base, which we have never seen in the wild, while colorful birds pull their circles above us. We spend one night on a camping ground in a National Park where you can set up your tent next to the beach for only 30 Baht per person. There are even showers, toilets and a restaurant. What a perfect place!

The area is slowly becoming more Muslim, more headscarves are visible in the streets, and we pass mosques again. The big drawback: there is (sometimes) no beer at 7-Eleven (Oh No !!).

On the way to Krabi, we hit the 18,000 km mark. Actually nothing attracts us to the city, but Bok Bok Bike wanted to present us with two souvenir shirts and sent them to their buddy Mars Touring in Krabi. One day before, Toni destroyed a screw while tensioning the chain, so there is something to do for Pae, the shop owner. While he is busy getting the screw out and replacing it, his wife drives us to the city center for sightseeing. Both are sharing the shop space, on the left there is bridal wear, on the right touring bikes. We get into conversation, show pictures of our own wedding and get a Thai bridegroom belt as a present (I already know on what occasion I will wear it the first time) as well as a T-Shirt for Toni. We are super happy with the service of Mars Touring and also with having met this friendly and caring family.

We did some relaxed kilometers the last few days and did much planning, the flights to NZ and the States are booked, the routes are still at the planning phase. We also want to enjoy the last two weeks on the way to Singapore, we look forward to the city and the fulfillment of a dream: Going to Singapore by bike.

Cheers.

Daniel and Toni
Stages:

Bangkok – Ban Laem: 100 km

Ban Laem – Cha Am: 66 km

Beach day

Cha Am – Camping at Nationalpark Kao Sam: 81 km

CP – Wang Duan: 89 km

Wang Duan – Ban Krut: 50 km

Ban Krut – Hat Tung Wua Laen: 119 km

Hat Tung Wua Laen – Pak Nam Langsuan: 100 km

Pak Nam Langsuan – Chaiya: 95 km

Chaiya – Highway: 50 km

Highway – Chai Buri:

Chai Buri – Krabi: 60 km

Bicycle/Pool day in Krabi

2 Antworten zu „Thailand III: No Holiday in Cambodia“

  1. Avatar von moe
    moe

    Ihr könntet ja dann das hier hören, wenn Ihr nach Kalifornien fliegt:

    1. Avatar von Daniel & Toni
      Daniel & Toni

      Is schon auf der Liste 😉

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