,

Road to PBP 2023: 200er Brevet I + II

2023 ist für alle Randonneure ein besonderes Jahr: ein Paris-Brest-Jahr. Diese Saison gilt es sich für die Königin der Langstrecke im Sommer in Frankreich zu qualifizieren, die nur alle vier Jahre stattfindet . Dafür muss man im selben Jahr die ganze Brevet Serie fahren: 200, 300, 400 und 600km. Jedes Brevet kann durch ein längeres ersetzt werden. Toni und ich planen, die Serie in Berlin zu fahren und zusätzlich das 600er in Ostfalen unter die Felgen zu nehmen – wir hätten also ein Freischuss wenn das Ostfalenbrevet ein Erfolg wird – so zumindest unsere Strategie.

Wir fahren eigentlich immer jedes Brevet, das in Berlin angeboten wird. Im Paris-Brest-Jahr wollen wir aber niemandem die Startchance wegnehmen und haben uns nur jeweils für ein 200er und ein 300er angemeldet und hoffen dann am Start, dass noch zwei Karten übrig sind – Stempeln bringt halt immer Extramotivation.

25.03.2023 – 1. 200er

Während Toni im Trainingslager auf Mallorca ein bisschen Power in die Waden pumpt, gehe ich die erste Prüfung der Saison an.

Die Vorfreude war nicht unbegründet, beim Eintreffen am Amstelhouse fühl ich mich gleich wie auf einem Fahrradfestival, so viele bekannte Gesichter von gemeinsamen Brevets, Mondscheinausfahrten usw. – es ist großartig.

Die ersten Kilometer verfliegen nur so bei guten Gesprächen, ich habe großen Spaß und eine super Zeit.

Das Highlight ist Ingos Geheimkontrolle, gut gestärkt geht es weiter.

Der Himmel zieht sich zu und es beginnt leicht zu regnen – der Stimmung tut dies aber keinen Abbruch und die Regenbögen werden zum Namensgeber dieser Tour.

Zwei Platten sind eine gute Erinnerung, dass mein Hinterreifen schon einiges gesehen hat. Vor London-Edinburgh-London 2022 stand der letzte Wechsel an und auf dem Pneu ist nicht mehr allzu viel Material. Am Sonntag wird deshalb bei Goetz noch schnell Nachschub geordert, sodass im Sommer alles bereit ist. Der Dynaplug rettet mal wieder den Tag und alles ist jeweils nach 30 Sekunden wieder fit.

Die letzten 30km wieder rein in die Stadt sind etwas nervig im Regen, aber wie immer ist die Aussicht auf Bier und Lasagne Motivation genug.

Die Nachbesprechung im Amstel House zieht sich mal wieder in die Länge und mit den üblichen Verdächtigen wird der Flüssigkeitshaushalt nach dem Brevet wieder ausgeglichen. Nachdem so viele Randonneure auf meine Frage, ob es nach Paris geht, mit ja geantwortet haben, erwarte ich eine große Berliner Gruppe bei PBP.


15.04.2023 – 2. 200er

Mit Tonis Mallorca Fitnessvorsprung weiß ich gar nicht, wie ich bei unserem ersten gemeinsamen Brevet dieses Jahr überhaupt mithalten soll. Erstmal bin ich froh überhaupt „auf Karte“ mitfahren zu dürfen – Einige angemeldete Randonneure sind nicht zum Start in Moabit erschienen und so erhalte ich die heiß begehrte Stempelkarte.

Das Brevet ist gleichzeitig das inoffizielle Klassentreffen des Rad fahrenden Teils von Tonis Abi-Jahrgang und so fahren wir mit dieser Gruppe ehemaliger Mitschüler raus aus der Stadt. Wir treffen weitere Radler und verlassen die Hauptstadt im großen Verband, das ist etwas stressig und wir freuen uns, als wir ein Stück alleine fahren – das gehört für uns zu jedem Brevet dazu.

Das Brevet verläuft schön unspektakulär bei sehr mäßigem Wetter. Beste Tankstellensnacks versorgen uns mit Energie für Brandenburgs Straßen.

Nach einem Stück auf dem Oderdeich, wo wir wieder zu einer Gruppe stoßen, geht es zur Kontrolle in Stolzenhagen bei Benno zu Hause – ein Highlight, das wir schon vom letzten Herbstbrevet kennen. Lagerfeuer, Kaffee, Kuchen und Apfelsaft – mehr können wir uns kaum wünschen. Wenn nur der Regen nicht wäre. Die Pause wird dadurch leider kürzer als gehofft, aber schön war es trotzdem. Danke an Benno und Familie!

Den Rückweg bestreiten wir zum großen Teil mit Thomas, mit dem wir uns gut im Wind abwechseln. In Joachimstal an der Tanke treffen wir dann noch den bunten Hund Micha aus Kiel und die Trumanns, ein Vater-Sohn-Duo, mit denen wir durch die Mörderberge am Werbellinsee fahren. Spätestens ab hier ist es ja nur Heimrollen, die Strecke kennen wir gut und führt auch an unserer Haustür vorbei. Kurz vor der Stadtgrenze holen wir dann auch Tonis Mitschüler Tobias, Willi und Felix ein, mit denen wir den nervigsten Teil der Strecke durch die Stadt in Angriff nehmen. Morgens um 6 Uhr ist es hier noch so angenehm gewesen, nun voller Autos. Fuck Cars. Zum Glück unfallfrei kommen wir am Amstel House an und lassen es uns bei Bier und Lasagne gut gehen. Die Gespräche machen Lust auf die nächsten Ausfahrten.

Macht was draus und wir sehen uns bei den weiteren Berliner Brevets!

T+D

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Translate »