Hier geht zu den Rädern und der Ausrüstung zum Radreisen
Zum Brevetfahren nutzen wir einen VPace-Titanrahmen (Daniel) und ein Canyon Endurace AL von 2018 (Toni) aus Alu. An dieser Stelle wird es demnächst mehr Details zu den Rädern und der Ausrüstung geben, die wir Stück für Stück ergänzen werden.
Daniels Randonneuse
In der Pandemie hatte ich etwas Geld gespart und mit dem Northcape4000 (2021) und London-Edinburgh-London (2022) am Horizont hatte ich mir überlegt, dass es mal wieder Zeit für ein neues Velo wäre. Bei den Lieferengpässen während Corona sollte sich das Ganze allerdings als gewagtes Unterfangen herausstellen. Das Rad, von mir „Silver Machine“ in Anlehnung an den Hawkwind-Klassiker getauft, wurde einen Tag vor der Abfahrt nach Italien zum Northcape4000 fertig.
Do you want to ride
See yourself going by
The other side of the sky
I’ve got a silver machineIt flies
Sideways through time
It’s an electric line
To your zodiac signI’ve got a silver machine
Hawkwind „Silver Machine“, 1971
Titan als Rahmenmaterial war für mich eh gesetzt und da es für einen Moots-Rahmen aus den Rockies oder ein handgemachtes Kunstwerk aus Titan von Wheeldan nicht reicht, habe ich mich für die günstige Alternative von VPace entschieden. Der Speedtraveller checkt auch alle Boxen, die ich für ein Langstreckenvelo erwarte: Genug Platz für Schutzbleche und breite Reifen, Gepäckträger für das Zelt und genügend Ösen für Flaschenhalter, Taschen usw.
So sieht das Rad zum Start des NC4000 in der ersten Reinkarnation aus:
Los ging es mit 44mm Schlappen „Snoqualmie Pass“ von Goetz. Für Schutzbleche war keine Zeit mehr, die hätten bei den breiten Reifen aber eh nicht funktioniert – für ein gescheites Rücklicht blieb auch keine Zeit mehr.
Die nächste Entwicklungsstufe sollte diese Probleme beheben und uns (Schutzbleche hat man zur 10% für sich und den Rest für den Hintermann oder -frau) auf den erwarteten Niederschlag auf den Britischen Inseln vorbereiten – hier reicht dann auch eine Tasche am Gepäckträger.
Das coolste Teil der Ausrüstung ist definitiv die Rahmentasche von unserer Freundin Berit die Sundlin Bags betreibt die besten Radtaschen herstellt und dann auch noch unsere Nachbarin ist.
Tonis Randonneuse
Räder und Ausrüstung zum Radreisen
Ausrüstung ist auf Radreisen immer ein Thema. Und auch abseits der Reisen, ist es oft das, was viele Leute am meisten interessiert. Dafür haben wir Verständnis, weil an grauen Herbstabenden die Vorbereitung auf die nächste Tour oder Reise und die damit verbundene Beschäftigung mit dem Equipment, das Fernweh mildert und die Vorfreude steigert. Nichtsdestotrotz braucht man selbst für lange Reisen eigentlich nicht viel und für uns ist es immer wieder erstaunlich, wie schnell man auf Reisen feststellt, wie wenig man wirklich braucht. Wir sind allerdings auch ziemliche „Gearheads“ was Outdoorausrüstung und Fahrradkram angeht (Daniel: Ich schreibe wir und meine eigentlich mich ;-), durch meinen Nebenjob im Outdoorladen saß ich praktisch an der Quelle und rede einfach gerne über Ausrüstung – oft wird aus gemütlichen Treffen mit anderen Radlern gleich ein Beratungsgespräch). Die im Folgenden aufgeführten Gegenstände haben sich für uns als „optimal“ erwiesen, manche haben wir seit vielen Jahren, andere sind noch recht frisch, manche haben sich sofort als brauchbar erwiesen, andere hatten einige Vorgänger bis es gepasst hat. Wir werden weder gesponsort noch haben wir irgendeine Verbingung zu den Herstellern (außer vielleicht etwas Sympathie für coole Firmen und gute Produkte). Was man für eine Radreise wirklich braucht, sind ein Ziel und der Mut loszufahren (das haben wir mittlerweile geschafft).
Unsere Räder
Wir haben uns für Räder der Fa. Patria aus Bielefeld entschieden. Patria fertigt gemuffte Stahlrahmen in Deutschland, auf Wunsch auch auf Maß – das war bei uns allerdings nicht nötig. Abgesehen davon, dass solche Stahlrahmen in unserer Augen einfach am schönsten aussehen, bietet Stahl bessere Reparaturmöglichkeiten auf Reisen und ein angenehmeres Fahrgefühl. Eine Rohloff wollte ich (Daniel) seit dem Moment haben, als ich bei einem befreundeten Radfahrer zum ersten Mal solch eine Nabe gesehen habe (Gruß an Tobias 😉 ). Zwei Studentenjobs später wurde das stahlblaue Patria Terra mit Rohloff bestellt und leistet seitdem hervorragende Dienste. Auf dem ersten Bild sind die Aufkleber unserer letzten größeren Tour zu sehen: dem Paneuroparadweg, dem wir von Prag nach Paris gefolgt sind. Der ursprüngliche Aufbau wurde seit der Anschaffung (immerhin knapp vier Jahre) immer wieder verbessert. Die größte Änderung fand im Cockpit statt: der einfache Aluvorbau + Lenker wurden durch was Höherwertiges von Syntace ersetzt. Diese Modelle sind langlebiger und genügen den strengen Downhill-Standards der Industrie. Das VRO-System bietet mir genau die Verstellmöglichkeiten die ich lange gesucht habe (hier gilt Mirco Dank für den super Tipp). Die Bremsen sind so eine Sache, auch ein Endlosthema: wir finden, an ein Reiserad gehören eigentlich einfache V-Brakes. Hydraulische Bremsen sind aber bequem, solange sie funktionieren. In Neuseeland ist uns ein Schlauch geplazt (auf einer Abfahrt), das hat uns zum Nachdenken gebracht – wir sind nun deutlich aufgeschlossener gegenüber den Vorteilen einer Scheibenbremse.
Daniels Rad
Teil | Hersteller |
Rahmen | Patria Terra Rahmenhöhe 58 |
Schaltung | Rohloff mit externer Ansteuerung |
Felgen | Andra 40 |
Vorderradnabe | SON 28 |
Kettenblatt | TA 42 Zähne (in Istanbul schon durch, aber sehr hübsch anzusehen), jetzt Shimano mit 42 Z. |
Steuersatz | Acros AH-34 |
Ritzel | Rohloff 15 Zähne (16 nach Istanbul) |
Sattel | Brooks Flyer Special |
Lenker | Syntace VRO |
Vorbau | Syntace VRO |
Kette | Campagnolo C9, jetzte KMX X1, hält merklich besser |
Pedale | Shimano SPD PD-M785 Deore XT, dann Shimano Click’r, danach 2nd Hand Shimano SPD |
Griffe | Ergon |
Bremsen | Magura HS 11 |
Reifen | Schwalbe Mondial |
Edit: Weltweit sind die Straßen deutlich besser, als wir es gedacht haben. Insbesondere chinesische Straßen findet man immer mehr in Zentral- und Südostasien. Wir sind Tourenfahrer und keine Bikepacker. Zwar mögen auch wir kleine, ruhige Straßen und gerne auch mal einen abgelegenen Weg über Piste, einen Großteil der Tour sind wir trotzdem über Asphalt gefahren, oft denke ich, ein leichter Randonneur würde unserem Reisestil mehr entsprechen. Ich bin nicht der Leichteste und auch unsere Ausrüstung hat einige Reserven, von daher ist es beruhigend mit einem solch stabilen Fahrrad unterwegs zu sein.
Das Hinterrad hatte seit Kirgistan leichtes axiales Spiel, was an einem Lagerschaden der Rohloff lag. Ich konnte problemlos bis Bangkok weiterfahren, wo die Nabe kostenlos vom Servicepartner gewartet wurde. Trotz dieses Problems würden wir immer wieder mit einer Rohloff auf Tour gehen und wollen den Schaltkomfort nicht missen.
Wir haben immer wieder Probleme mit unseren Pedalen. Zu lernen, wie man die Konuslager einstellt und ein geeignetes Werkzeug mitzunehmen, halte ich für sehr sinnvoll. Shimano Clickr Pedale sind ein guter Kompromiss, wenn man nicht an klassische Klickpedale gewöhnt ist.
Daniel, Bangkok 2017
Edit: In den ersten Wochen in Neuseeland finde ich einen Riss im Nabenflansch meiner Rohloffnabe. Wahrscheinlich ist ein kleiner Grat am Speichennippel Schuld. Wir entfernen die Speiche damit der Flansch nicht bricht und passen die anderen Speichen an (Toni ist ziemlich gut in solchen Dingen). Das ganze läuft ohne Probleme bis zir Hauptstadt. Dorthin hat Rohloff uns Flanschringe geschickt, die ein Ausreissen der Speiche verhindern sollen. Das Rad wird von einem lokalen Laufradbauer neu aufgebaut. Daniel, Mai 2017, NZ
Tonis Rad
Nach den guten Erfahrungen mit dem Patria Terra hat sich auch Toni für ein solches Modell entschieden. In charmantem British Racing Green gehalten, wurde das Fahrrad auf den Namen Emma getauft 😉 . Auch die restliche Ausstattung hält sich an Bewährtes und bei der Schaltung wurden keine Kompromisse eingegangen, auch bei Toni surrt ein Rohloffgerät im Hinterrad.
Teil | Hersteller |
Rahmen | Patria Terra Rahmenhöhe 50 |
Schaltung | Rohloff mit externer Ansteuerung |
Felgen | Rigida Big Bull |
Vorderradnabe | SONdelux |
Kettenblatt | Truvativ Isoflow 42 Zähne |
Ritzel | Rohloff 16 Zähne |
Sattel | Brooks Flyer Special |
Lenker | XtasY |
Vorbau | XtasY |
Kette | Connex Edelstahl, später X1 von KMC |
Pedale | NC-17 Trekking Pro, später No-Name |
Griffe | Ergon Kork |
Bremsen | Magura HS 11 |
Reifen | Schwalbe Mondial |
Ersatzteile und Werkzeuge
Hier findet ihr Bilder und Listen unserer Werkzeuge und Ersatzteile. Wir versuchen die Ketten regelmäßig zu wechseln um damit den Verschleiß an Kettenblatt und Ritzel gering zu halten. Manche Radler fahren zu diesem Zweck mehrere Ketten und tauschen sie nach verschieden Verschleißintervallen (wer sich dazu belesen möchte, dem ist das Radreisewiki zu empfehlen) – das ist uns zu aufwendig. Auf dem Bild fehlt die Ersatzkette, die wir meist dabei haben (hängt davon ab, wann der nächste Radladen zu erwarten ist). Im Moment haben wir ziemlich viele Bremsbeläge, das liegt an unserem Glück mit dem Wetter, mehr Regen und Schlamm würden hier einen erhöhten Verbrauch bedeuten.
1 | Ersatzsteckschließen für Ortliebtaschen |
2 | Bremsbeläge |
3 | Kabelbinder und Klettverschluss |
4 | Ersatzcleats |
5 | Ersatzschrauben für Ortliebtaschen |
6 | Ersatzspannbolzen für Ledersattel |
7 | Ersatzritzel und Abzieher |
8 | Werkzeug und Ersatzteile für Kocher |
9 | Flickset für Luftmatraze |
10 | Ersatzstahlseil für Schaltung |
Unsere Radpumpe hat uns nie im Stich gelassen und viele Reisen miterlebt. Während eines Platten auf der Autobahn in China, bei dem wir getrennt worden sind und nur einer die Pannenausrüstung dabei hatte, haben wir entschieden, eine weitere Pumpe anzuschaffen – auch weil die alte mittlerweile ganz schön in die Jahre gekommen ist.
1 | Luftpumpen |
2 | Saitenschneider (eig. aus Maniküreset) und Messer (eine Geschenk aus dem Iran) |
3 | Reifenheber (jeder hat ein Set) |
4 | Tape |
5 | Sekundenkleber |
6 | Montagepaste |
7 | Klammern zum Reifenflicken |
8 | Ersatzschläuche |
9 | Ersatzschrauben |
10 | Ersatzschrauben |
11 | Inbusschlüssel |
12 | Nippelspanner |
Unser Zelt
Die Auswahl eines passenden Zeltes ist uns sehr schwer gefallen. Wir haben praktisch alle gängigen, sich auf dem Markt befindlichen Zelte aufgebaut und ausprobiert. Wir mussten uns entscheiden zwischen Tunnelzelten, die eine perfekte Raumausbeute liefern und dabei leicht aufzubauen und konstruktionsbedingt verglichsweise leicht sind und Kuppelzelten, die auch auf felsigem Untergrund oder Asphalt gut stehen und das Innenzelt problemlos alleine aufgebaut werden kann. Das beste aus beiden Welten liefert für uns das Space 3 von Vaude. Es hat außenliegende Gestängekanäle (die eigentlich eher bei Tunnelzelten üblich sind) und kann so auch bei Regen und Sturm problemlos aufgebaut werden. Gleichzeitig kann das Innenzelt auch einzeln aufgebaut werden, genauso wie das Außenzelt. Nach Schneesturmnächten in den schottischen Highlands und lauen Sommernächten in Skandinavien oder auf Usedom ist das Zelt zu unserem zweiten Zuhause geworden.
Edit: Oft fluchen wir über das Packmaß und das Gewicht unseres Nylonhauses. Dafür macht es nach knapp einem Jahr on the road und langer Benutzung vorher keine Probleme. Etwas mehr Material hier und da lohnt sich manchmal. Wir treffen viele Radler mit deutlich leichteren Zelten, oft aber mit Problemen. Hier gilt es nach Geschmack und Route zu entscheiden. Für Südostasien ist unser 4-Jahreszeitenzelt etwas überambitioniert und etwas mehr Mückennetz im Innenraum wäre der Belüftung sehr zuträglich, allerdings entscheiden wir uns hier sowieso eher für eine Unterkunft, weil die Preise unser Budget nicht zu sehr belasten und bei der Hitze eine erfrischende Dusche besonders gut tut. Sehr wichtig ist, den Reißverschluss gut zu pflegen und von Zeit zu Zeit zu fetten. Daniel, Bangkok 2017
Camping-Ausrüstung
Kocher und Küche
Unterwegs kochen wir mit einem Mehrstoffkocher vom schwedischen Hersteller Primus. Wir haben uns aufgrund des Materials (insbesondere Daniel ist ein großer Titanfan) für den Omnilight Ti entschieden. Auf europäischem Boden kochen wir mit Gaskartuschen, das ist einfacher und macht mehr Spaß, auf längeren Reisen oder im tiefsten Winter kochen wir mit Benzin. Leider haben wir in Almaty unsere Benzinflasche vergessen. In China gibt es problemlos Gaskartuschennachschub, bisher blieb die Küche im Reich der Mitte allerdings kalt – die Restaurants sind zu gut.
Edit: Nach zwei Monaten auf Tour ein ernüchterndes Fazit, was die Fähigkeiten des Geräts als Gaskocher angeht. Während alle anderen Radler, die wir treffen, mit Sprit von der Tanke kochen und keine Probleme haben, mussten wir schon zweimal die Düse reinigen, obwohl wie nur Gaskartuschen benutzen (die gabs bis Belgrad problemlos). Kartuschen sind ziemlich weit verbreitet. In Almaty, Bishkek und in größeren Städten in China ist Nachschub kein Problem. Daniel, Ungarn 2016
Wasserentkeimung
Alle Systeme zur Filtrierung oder Entkeimung haben Vor- und Nachteile. Wir haben uns für eine UV – Lampe (Steripen) entschieden.
Vorteile:
- UV Licht ist sehr wirksam, unabhängig von der Größe der Erreger.
- Der Steripen ist sehr leicht.
- Der Steripen passt auf Nalgeneflaschen und den Ortliebwasserbeutel.
Nachteile:
- keine Aktivkohle gegen chemische Verunreinigungen oder zur Verbesserung des Geschmacks.
- Der Steripen braucht Batterien (unbedingt Lithium, Alkalibatterien reichen nicht aus).
Edit: Bisher haben wir den Steripen nicht einmal genutzt.
Schlafsack und Isomatten
Einen nicht unerheblichen Teil unserer Reisen verbringen wir in unseren Schlafsäcken. Deshalb geht hier Komfort über Gewicht und Packmaß und deshalb hat sich Daniel für den Yeti Sunrizer 800 Comfort entschieden. Dieser eiförmige Schlafsack ist bestens für Seitenschläfer geeignet und reicht in den wärmeren Jahreszeiten als Decke auch für zwei Personen. Toni ist mit einem Yeti Fusion 750 unterwegs. Wir sind seit Jahren in Daunenschlafsäcken unterwegs und möchten den Klimakomfort nicht missen, den uns ein noch schwererer Kunstfaserschlafsack nicht bieten kann. Trotzdem stehen wir Daunen und deren Gewinnung eher kritisch gegenüber. Der beste Schlafsack hält nicht warm, wenn keine gute Isomatte von unten isoliert. Wir haben uns für die Neoair Allseason Matten entschieden. Diese muss man selbst aufpusten, wird aber durch das geringe Packmaß entschädigt.
Edit: Die Thermarestmatten sind super und haben uns bisher nicht im Stich gelassen (seit Jahren, weder am Berg noch auf dem Rad), das Aufpusten stört uns allerdings täglich mehr. Wir hoffen, dass wir die Dämmwirkung nicht ausreizen auf dieser Tour, trotzdem fühlt es sich gut, sich auf die Matten verlassen zu können.
Edit: In NZ, wo es kalt wird und wir die Matten am Meisten brauchen fängt meine Matte an sich zu delaminieren. Jeden Abend platzt ein weiteres Abteil. Der neuseeländische Importeur versorgt uns kostenlos mit einer Neuen.
Weitere Ausrüstung
Lenker- und Packtaschen
Nachdem uns der ein oder andere Mitbewerber eher enttäuscht hat, sind wir, wie die meisten Radreisenden, bei Ortlieb gelandet.
Edit: Zwei Steckschließen sind mittlerweile gebrochen, ein Riemen gerissen und eine Schraube musste ersetzt werden. Ausgebleicht von der iranischen / aserbaidschanischen Sonne sehen insbesondere die Backroller Plus noch besser aus 😉
Navigation
Wir orientieren uns auf Tour mit einer Mischung aus Karten und GPS-Gerät. Das Etrex 20 von Garmin hat uns aufgrund des guten Preis-/ Leistungsverhältnisses überzeugt. Ausserdem kann es mit Batterien betrieben werden.
Edit: Wir haben das GPS viel mehr benutzt als bei unseren bisherigen Touren. Gerade zu Beginn unserer Reise habe ich mir deshalb ein höherwertiges Gerät mit Touchscreen gewünscht. Wir haben allerdings mittlerweile viele Radler getroffen, die ebendiese Geräte zurückschicken, weil die Batterieleistung nicht ausreicht. Wir können je nach Benutzung 1 bis 2 Wochen unterwegs sein, bevor eine Batteriewechsel ansteht.
Edit: Im Nachhinein würde ich allerdings zwei GPS Geräte mitnehmen, sonst bleibt die Navigation immer an einer Person hängen (in unserem Fall Toni).
Elektronik
Dreh- und Angelpunkt unserer Elektroausrüstung ist die Kombination von SON Nabendynamo und Busch & Müller E-Werk. Die Möglichkeit unterwegs Akkus und Ausrüstung zu laden bedeutet für uns Unabhängigkeit, deshalb achten wir bei der Auswahl unserer elektronischen Ausrüstung auf USB-Lademöglichkeiten.
Ein Beispiel dafür ist undere Petzl Akkukopflampe.
Edit: Das E-Werk hat seinen Job bisher perfekt erledigt, nur die USB-Buchse unseres Smartphones hält den Vibrationen in der Lenkertasche nicht stand und musste schon drei Mal repariert werden. Daniel, Bangkok 2017
Bekleidung
Bei wenig Gepäck, möglichst flexibel unterwegs zu sein gar nicht so einfach. Und da wir beiden durchaus unterschiedliche Ansätze haben wollen wir euch hier unsere Bekleidungskonzepte vorstellen.
Klamotten Daniel:
In der folgende Tabelle seht ihr die Anzahl, die Bezeichnung, das Modell/ den Hersteller und das Gewicht der Bekleidung.
1 | Regenjacke | Marmot Speedlight | 490 |
1 | Softshell | Marmot Tempo Jacket | 565 |
1 | Marmot Isotherm | 397 | |
1 | Buff Tuch | Merino | 50 |
1 | Buff Tuch | Kunstfaser | 40 |
3 | Socken | Cinelli, Giro, Icebraker | 90 |
2(1) | Icebreaker | 160 | |
1 | dicke Socken | GripGrab | 70 |
1 | l | Löffler | 336 |
1 | Trikot Wolle | Howies | 292 |
1 | Softshell Hose | Marmot Scree Pant | 517 |
1 | Badehose | 185 | |
2(1) | Icebreaker Tech T | 354 | |
1 | Regenhose | Gore Bike Wear | 343 |
3 | kurze Radhose | Gore Bike Wear / Vaude | 600 |
1 | Wüstenshirt UPF 50+ LS | Patagonia | 214 |
1 | Helmcover | Vaude | 28 |
1 | warme Mütze | Patagonia | 137 |
1 | leichte Mütze | Arcteryx | 38 |
1 | Handschuhe Windstopper | Gore Bike Wear | 128 |
1 | Handschuhe Fahrrad | Etixx Quick Step | 44 |
1 | Marmot | 176 |
Die durchgestrichenen Sachen gingen wieder nach Hause. Dazu kamen ein paar Alltagsklamotten für die Stadt, ein weiteres Trikot und eine Kunstfasersommerhose mit Mückenschutz. In Almaty kaufen wir uns warme Jacken, ich ein leichte Jacke, Toni eine Weste. In China gönne ich mir leichte Laufschuhe für Stadtbesichtigungen – der Versuch mit einem Paar Schuhe auszukommen ist gescheitert.
Schuhe
Toni:
Ich bevorzuge einfache Laufschuhe zum Fahrradfahren. Gerne etwas stabiler, bspw. Trailrunningschuhe, hier die farbenfrohe Variante für die Tour.
Daniel:
Auf Rennrad und Bahnrad fahre ich mit Klickpedalen (Look), auf dem Reiserad seit Jahren nur mit festen Sportschuhen. Aufgrund der besseren Kraftübertragung und des runderen Tritts möchte ich auf der Reise auch mt Klickpedalen unterwegs sein. Aber, umso besser die Schuhe zum Pedalieren geeignet sind, umso schlechter sind sie zum Laufen. Einen guten Kompromiss stellen für mich die Click’R Schuhe von Shimano dar, diese haben eine unterstützende Leiste, ansonsten aber eine halbwegs flexible Sohle. Stundenlanges Laufen klappt allerdings auch nicht. Ich fahre diese Schuhe in Kombination mit normalen SPD Pedalen (es gibt auch passende Click’R Pedale die leichter auslösen – brauch ich aber nicht).
Die Schuhe sind für den Sommer gedacht und von der Belüftung mit Sandalen vegleichbar. Deshalb habe ich für den Fruhjahrsteil unserer Tour und die Pässe Neopren-Überschuhe dabei und für Regen wasserdichte Gamaschen, beides kann bei starker Kälte kombiniert werden. Dazu Merinosocken und man ist super flexibel unterwegs.
Edit: Im bayrischen Schwabing gönne ich mir wasserdichte Socken von Assos, teurer Spass aber das Geld wert. Eine sinnvolle Ergänzung für den kalten süddeutschen Frühling. Die Neoprenüberschuhe bringen es nicht. Wir verschenken sie in China. In China kaufe ich mir auch endlich ein Paar leichte Laufschuhe. Das war längst überfällig, mit Fahrradschuhen kann man gut fahren, nicht laufen.
Helme
Der Straßenverkehr stellt die größte Gefahr auf Radreisen dar. Deshalb reisen wir stets mit Helm. Ein Modell zu finden, das alle unsere Anforderungen erfüllt, war gar nicht so einfach. Wir wollten einen Helm, der leicht ist, gut aussieht, in Europa hergestellt wurde und auch für große Köpfe passt. Der Kask Mojito ist ein Rennradhelm aus Italien, der alle Anfoderungen erfüllt.
Edit: Wir tragen den Helm auch zum Sonnenschutz. Oft verlieren die vollbeladenen LKWs (vorallem in China) unfreiwillig Ladung – wir sind froh, dass unsere Köpfe geschützt sind. Durch den Helm sehen wir wie Sportler aus (und nicht wie Landstreicher, was nach duschlosen Bergetappen gar nicht so einfach ist) – das bringt oft Sympathie bei Polizei und Hoteliers.