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China III – Xinjiang: Yaks, Gipfel und Polizeistress

29.09.-02.10.2016

Heute sind wir auf den Tag ein halbes Jahr unterwegs. Das und noch mehr tolle Erlebnisse gibt es zu feiern, die in den letzten Tagen passiert sind. Der letzte Bericht endete mit unserem Rausschmiss aus der Jugendherberge und unserem unfreiwilligen Umzug in ein teureres Hotel. Es gibt einen neuen Beitrag, das heißt wir haben WiFi und sind wieder in einem Hotel. Wieder gar nicht so einfach zu organisieren, aber nach schweißtreibenden Bergetappen in atemberaubenden Landschaften und Wildcampen im Hochland haben wir uns heute mal wieder eine Dusche verdient. Dieses Mal gibt es weniger Text (der letzte Beitrag ist ja noch nicht lange her), die Bilder wollten wir euch aber einfach nicht vorenthalten.

Nach endlosen Alleen wird die Landschaft abwechslungsreicher und bietet wieder mehr Zeltmöglichkeiten. Nach den Kamelen in freier Wildbahn wollte ich auch unbedingt Yaks sehen. Neben Tapiren sind Pinguine meine Lieblingstiere und Yaks sind praktisch die Pinguine unter den Rindern und einfach coole Viecher 😉 Yaks wecken Assoziationen mit Tibet, Himalaya und hohen Bergen, aber auch mit Kälte – mit der haben wir auf den Pässen morgentlich jetzt zu kämpfen. Hier hat es 4 – 7°C – alle Jacken werden angezogen.

Wir erreichen die 10000 km Marke. Die letzten Tausend waren wirklich zäh, wir hatten eine Woche konstant Gegenwind als wir uns langsam auf 3300 Meter vorarbeiteten. Die 40 km Abfahrt waren die Anstrengung wert. Ziel ist Turpan mit -150 Metern der tiefste Ort Chinas und unserer bisherigen Tour.

Neben Yaks sehen erfüllen wir uns einen weiteren Traum: eine (scheinbar) endlose schnurgerade Straße zu fahren. Wir befinden uns auf einem Hochplateau mit 2600 Metern. Der Wind kommt jetzt wieder von hinten und wir fahren mit 50 km/h auf perfektem Asphalt und unglaublicher Landschaft – ein Traum, der in Erfüllung geht.

Viel größer als die körperliche Herausforderung ist die mentale. Wir treffen Tory aus UK (danke nochmal für die China-Landkarte!), die uns vor einem Checkpoint in der nächsten Stadt warnt. Ihr hätte man verboten, die Straße zu nehmen, auf der wir uns gerade befinden. Nach Urumqi (der größten Stadt in der Gegend und unserem ursprünglichen Ziel) ist es sowieso verboten zu fahren. Wir finden keine Zeltmöglichkeit vor der Stadt und lassen es drauf ankommen. Turpan liegt in gleicher Richtung wie Urumqi, kein Durchkommen für uns auf der Strecke, die wir ursprünglich nehmen wollten und 1-2 Tage Umweg. Die Polizisten am Checkpoint erklären alles freundlich aber bestimmt.

Am Checkpoint hatte man uns geraten nach Hejing zu fahren. Wir kommen am nächsten Tag zur Mittagszeit an und suchen ein Hotel. Eine Wanne mit Cops folgt uns. Im zweiten Hotel kommen drei Mann in die Lobby und wollen unsere Pässe sehen. Bisher waren wir in keiner größeren Stadt mit besseren Hotels, aber hier gibt es nicht für uns. Jedes Visum wird abfotografiert, wir müssen weiter – kein Aufenhalt für uns in Hejing. Unter den Cops sind auch Uighuren, wir zeigen Bilder, insgesamt ist die Stimmung sehr nett und freundlich. Mittagsessen dürften wir noch (so typisch chinesisch), dann heißt es aber 40 km weiter – keine Ausrede – gut, dass wir früh dran sind. Wir schreiben diesen Bericht aus einem der schönsten und günstigsten Hotelzimmer dieser Reise, wir kommen scheinbar in entspanntere Regionen, nicht mehr weit und wir sind in der nächsten Provinz. Wenn alles klappt, bleiben wir noch einen Tag und werden das Hotelrestaurant ausgiebig testen.

Etappen:

Nalati – Zelten kurz vorm Pass:  72 km

Pass – Hochebene: 89 km

Hochebene – kurz hinter Checkpoint: 114 km

Checkpoint – Huxud: 97 km

Macht was draus.

T+D

3 Antworten zu „China III – Xinjiang: Yaks, Gipfel und Polizeistress“

  1. Avatar von Marina Vasic
    Marina Vasic

    Hallo Toni und Daniel!
    Wir hoffen euch geht es gut! Wir möchten uns bei euch ganz herzlich für die schöne Karte die ihr uns auf eurem Weg nach Iran geschickt habt bedanken , außerdem sind wir sehr positiv überrascht wie weit ihr gekommen seid.
    Wir entschuldigen uns sehr für das späte antworten , da wir durch verschiedene Kleinigkeiten vom Antworten abgehalten worden sind. Mittlerweile sind wir schon wieder in Österreich und haben uns wieder etwas in unser alltägliches Leben eingelebt.
    Wir wünschen euch alles Gute auf eurem weiteren Weg und hoffen, dass ihr euch zwischendurch mal meldet.
    Viele Grüße von der Bekannschaft aus Negotin .
    Familie Vasić. 🙂

    1. Avatar von Daniel & Toni
      Daniel & Toni

      Vielen Dank für den Kommentar. Serbien und insbesondere der letzte Abend in Negotin sind nach wie vor Highlights unserer Reise. Liebe Grüße aus China von Toni und Daniel

  2. […] Toni und Daniel sind bereits auf dem Fahrrad in China angekommen: http://theworldahead.de/ […]

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