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Serbien I: Herzlich Wilkommen in Serbien.

17.05.2016
Das 5. Land unserer Reise empfängt uns mit der ersten sichtbaren Grenze – Wir verlassen die EU und erhalten unseren ersten Stempel, nur ein Sichtvermerk, kein Visum. Als eine Art Visum gilt ein weißer Zettel, den man bei der Registrierung bekommt. Darum mussten wir uns nicht kümmern, das haben unsere Gastgeber auf dem Zeltplatz für uns erledigt (so ist dies auch behördlich geregelt). Dieses ganze Procedere ist aber nur theoretisch interessant, wir haben bisher noch von niemanden gehört, dass sich überhaupt jemand für diesen Zettel interessiert oder man ohne Zettel bei der Ausreise Probleme hatte – für uns fühlt es sich auf jeden Fall schon „weit gereist“ an, endlich den dicken Pass mit extra Seiten rauszukramen und zu benutzen. Auch die Grenzbeamten waren entgegen mancher Berichte sehr umgänglich und super entspannt. Als ich meine mitgebrachten Euro und Dollars (nicht viel, nur Notreserve) anmelden wollte, wie es groß auf dem Schild stand, lachen alle nur und meinen „No problem“ nachdem ich mit Händen und Füßen mein Anliegen erklärt hatte.
Wieder eine neue Währung, diesmal heißt sie Dinar, auch das klingt doch schon nach Abenteuer. Wir hatten keine wirkliche Ahnung von Serbien, ein weißer Fleck auf der Landkarte, ein paar entgegenkommende Radler hatten uns nur positves berichtet – wir haben deshalb richtig Lust auf Serbien bekommen. Diese Vorfreude sollte nicht entäuscht werden.

Kurz nach der Grenze fahren wir über eine Brücke, völlig  in Gedanken versunken, auf einmal kommt lautes Bellen von der Seite – es klingt nach einem ganzen Rudel wilder Straßenhunden. Die vier Hunde, die die Brücke bewachen, sind allerding kaum höher als unser Tretlager, also alles gut – Wir sind aber aufmerksamer was wilde Hunde angeht.

Von zwei anderen Radreisenden (Danke an Two-In-A-Billion) hatten wir eine Empfehlung für ein Radlercamp in Sombor relativ dicht an der Grenze. Via Facebook konnten wir uns sogar voranmelden, was uns mit dem guten Gefühl radeln ließ, nach Grenzübertritt und Geld holen in einem neuen Land auch eine sichere Bleibe für die Nacht zu haben. Die Ankunft im Long Tour Camp in Sombor sollte der Beginn einer ganzen Reihe von Erlebnissen von Gastfreundlichkeit werden, die unsere Tage in Serbien so unvergesslich gemacht haben. Das Long Tour Camp ist nur für Radreisende konzipiert und so kennt man unsere Bedürfnisse nach einem anstrengenden Radltag genau: Nach einer warmen Dusche werden uns Kaffee und Kirschsaft gereicht und wir kommen ins Gespräch mit den Gastgebern. Ivanca und Predrag sind einfach supernett und helfen uns, wo sie können. Nach einem Pausentag in Sombor sind wir ausgestattet mit jeder Menge Infos über den Eurovelo 6, neuen GPS-Tracks und ein paar neuen Serbischkenntnissen.
Auch im lokalen Fahrradladen (Best shop in town: Biciklarnik) kommen wir gleich ins Gespräch mit den Mitarbeitern, wir erzählen von unserer Reise und der Route und schon werden wir eingeladen, abends gemeinsam ein Bier zu trinken. Selbst unseren kleinen Einkauf müssen wir nicht bezahlen. Leider sind wir dann am Abend doch etwas zu spät dran und stehen mit 6 Bier vor dem geschlossenen Laden – Sorry guys, we were too late! Den Abend lassen wir dann eben im Camp ausklingen mit zwei Reisenden, die den Weg nach Istanbul zu Fuß zurücklegen.

Baja – Sombor: 101 km

2 Antworten zu „Serbien I: Herzlich Wilkommen in Serbien.“

  1. Avatar von moe
    moe

    haha, du hast recht: Dinar klingt echt schon voll nach Orient
    dann seid ihr ja praktisch schon in China^^

    1. Avatar von Daniel & Toni
      Daniel & Toni

      Das klingt nach Prinz Ali, prima wie nie, Alibaba. Nach Istanbul ist wirklich micht mehr weit. Wir sitzen grad in ner Kneipe und planen.

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