30.05.-01.06.2016
Tja, Bulgarien…
Kurz vor der Grenze klopfen wir noch Sprüche mit zwei Engländern, die wir schon in Ungarn getroffen hatten: „Wenn Bulgarien nur halb so geil wird wie Serbien, wirds der Knaller“. Tatsächlich kann man erst den dritten Radeltag als angenehm bezeichnen, vorher wars wirklich nervig und anstrengend. Das ist aber gar nicht schlimm, Bulgarien ist sozusagen eine kleine Herausforderung und bereitet uns auf die fordernden Abschnitte unserer Reise, bspw. in Zentralasien vor. Zitat Toni: „Bulgarien macht uns hart“ 😉 Tatsächlich haben wir uns schon etwas an die nervigen Tölen gewöhnt, die nach jeder Kreuzung auf uns warten und uns fressen wollen. Wir haben Steine, Pfefferspray und nen Stock am Rad. Bisher reicht das zur Abschreckung. Vielen Kötern ist es auch einfach zu heiß, das Thermometer im Radcomputer zeigt 40°C (dem ist aber nicht zu trauen, richtig heiß ist es trozdem), aber auch damit kommen wir mittlerweile klar. Bulgarien bedeutet für uns auch sportliches Vorankommen, gibt es wenig zu tun oder zu erleben, fahren wir halt mehr Rad. Die Kondition stimmt jetzt auch noch jenseits der 100 km und das, obwohl es mittlerweile wirklich hügelig wird. Was die Übernachtungen angeht, ändert sich in Bulgarien einiges für uns. Das Wildzelten wird zwar einfacher, bei den Temperaturen und der Anstrengung ist aber auch eine Dusche viel mehr wert. Die gibts auch nicht mehr wie bisher auf dem Campingplatz, sondern im Motel/Hotel. So verbringen wir jetzt bereits die zweite Nacht in einer richtigen Unterkunft, nachdem das Wildzelten zwischen wilden Hunden nicht so unser Ding war und es im Moment nachts immer gewittert. Einen positiven Aspekt gibt es auch zu berichten, der Verkehr ist viel entspannter, als wir befürchtet hatten und als man oft liest. Bisher ist uns wirklich niemand zu dicht ans Rad gefahren, sehr geil. Vor allem die LKWs im Grenzverkehr haben sich sehr viel Mühe gegeben. Soweit unser erster Eindruck von Bulgarien, heute wirkte es schon sehr viel freundlicher und auch die Landschaft wurde wieder abwechslungsreicher, wir sind gespannt…
Daniels Fahrrad haben wir auf den Namen „Langos“ getauft, nach unserem Lieblingsessen in Ungarn. Lange haben wir nach einem passenden Namen gesucht, bis es einfach auf der Hand lag. Tonis Rad heißt übrigens schon seit dem Kauf „Emma“. Da es die Farbe British Racing Green hat, war ein besonders britischer Name gefragt und was liegt da näher als Emma Watson (oder auch Emma Peel).
Wir genießen heute unser Hotelzimmer mit Fernseher und Klimaanlage und da wir mittlerweile in einer anderen Zeitzone sind (+1h, wie cool), ist es auch schon spät.
Love + Peace
T+D
Für alle, die unsere Reise nachvollziehen oder selbst eine ähnliche Reise planen, hier die Etappen:
Negotin – ca. 15 km hinter Vidin an der Donau: 104,3 km
Hinter Vidin – Motel bei Oryahovo: 113,6 km
Oryahovo – Nikopol: 119,5 km
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