29.04.2023 – 1. 300er
Zwei Wochen nach dem letzten 200er gehts auch schon wieder los. Das Amstel House ist gut gefüllt und die Stimmung ist super, auch wenn noch Unsicherheit herrscht, ob man die Überschuhe gleich anziehen sollte oder nicht (ja, gleich wäre die richtige Antwort gewesen). Der Wetterbericht sagt, es soll um 9 Uhr mit dem Regen aufhören. Darauf hätten wir uns nicht verlassen sollen.
Song des Tages ist Flaming Star von Elvis, und wird im Tagesverlauf zu Fläming Star abgewandelt – ihr merkt schon, es geht in den Süden, in die Spargelfelder der alten Heimat.
Wie gesagt, Überschuhe wären schlau gewesen. Mit dabei ist Alex aus unserem Laufclub auf seinem Singlespeed, der uns ein Stück begleiten will. Ich frage mich grad noch selbst, ob das eine gute Idee ist, da reißt seine Kette. Wir erreichen den ersten Checkpoint leider ohne unseren russischen Mitradler.
Über die ersten Kilometer helfen uns Tonis legendäre Brownies, die zur Feier des Tages um eine Schicht Keksteig on Top erweitert wurden – Crownies sozusagen oder Brookies.
Seit Beginn an überholen wir uns immer wieder gegenseitig mit Tine und Dimi. Wir sind schon den 400er letzte Saison zusammengefahren und entscheiden uns, dass wir uns dem Regen und dem Wind immer mal wieder für ein Stück gemeinsam stellen. Ach ja, es regnet übrigens immer noch.
Den zweiten Stempel hatten wir beim Asiahaus in Dahme/Mark eingesackt. Die Stärkung war nötig, wir bezahlen aber dafür, weil es danach ausgekühlt wieder auf die Strecke geht – zurück in den Regen.
Dieses Wetter hält für die ersten Hundert Kilometer, bei Checkpoint Nr. 3 in Wörlitz können wir unser Spaghettieis dann aber in der Sonne genießen und bis Berlin sollte es trocken bleiben. Die Strecke ist noch eine alte Route von Ralf, den wir unterwegs auch ein paar Mal treffen. Er bevorzugt ja bekanntermaßen die etwas weniger asphaltierten Wege und fährt teilweise eine andere Strecke als die vom GPS-Track. Aber auch dieser Track kann sich wieder sehen lassen – Sachsen-Anhalt und Brandenburg präsentieren sich mit leeren Landstraßen und feinster Betonplattenromantik. Mit Tine und Dimi rollen wir ab Dobbrikow in Richtung Stadt, es wird dunkel und der Stadtverkehr ist wie immer nervig – gemeinsam kämpfen wir uns nach Moabit.
Wie immer müssen die Erlebnisse des Tages bei „Biersagne“ noch nachbesprochen werden.
Der Post-Brevetsonntag erwartet uns mit strahlendem Sonnenschein – viel zu schön zum Fahrrad fahren.
06.05.2023 – 2. 300er
Eine Woche voller Sonnenschein liegt zwischen beiden 300ern. Der Himmel zieht sich zu, es fängt an zu nieseln und wir sind auf dem Weg nach Erkner, denn hier starten schöne Brevets.
Am Parkplatz vor der Stadthalle Erkner – the place to be – erwartet uns eine kleine aber feine Schar mutiger Randonneure und viele bekannte Gesichter. Es ist immer sehr schön, wenn man am frühen Morgen von so vielen guten Leuten begrüßt wird (gerade im Regen) – und dann bekommen wir auch noch eine Karte und dürfen offiziell mitfahren, scheinbar hat das Wetter doch einige abgeschreckt?
Wir statten der Citytoilette am Bahnhof noch einen kurzen Erfrischungsbesuch ab und schon gehören wir zu den letzten, die in die Spur kommen.
Die Strecke weicht ab Storkow diesmal von der Standard-Erkner Runde der letzten Jahre ab, es gibt also immer wieder was neues zu entdecken. Eine der schönsten Brevet-Strecken überhaupt, wie wir finden! Es regnet und regnet, igenwann kommen wir in Polen an und es gibt endlich Veggieburger, oldschool mit Gemüsepattys – sehr geil.
Der Regen begleitet uns für geschlagene 200km. Das größte Highlight neben den polnischen Burgern war definitiv Maren aka dreadyonbike, die schnellste Frau Berlins und die schönsten Haare des Pelotons, unterwegs zu treffen. Sie ist auf dem Weg, die 360km des Orbits unter die Felgen zu nehmen und wir fahren uns ausgerechnet am Grenzübergang Hohenwutzen über den Weg. Was für ein Zufall. Wir sind große Fans und freuen uns sehr, als es „Hey, die kenn ich!“ von der anderen Straßenseite schallt.
Die letzten Kilometer nach Erkner geben wir Gas und fahren in einer kleinen Gruppe noch mal schnell. Am Ende bleiben Muhammed und wir übrig, als die Stadthalle Erkner zum Zwecke unseres Einrollens angemessen illuminiert wird. Mit Muhammed werden wir auch „Berlin-Usedom 24“ später im Jahr zusammen fahren. Abgesehen von den letzten 20 gemeinsamen Kilometern waren wir heute komplett allein unterwegs, sodass wir uns am Ende schon auf einen entspannten Sonntag in der Sonne freuen.
Macht was draus! Weiter gehts mit dem 600km Brevet in Ostfalen.
T+D
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